Reportagefotografie

Strassenkinder in Kenia

Fotoreportage über Strassenkinder in Kenia. Im Kenianischen Kisumu leben mehrere Tausend Kinder auf der Straße. Viele Kinder der Straße kommen aus sozial vernachlässigten Familien. Die Eltern sind geschieden, haben Alkoholprobleme oder arbeiten in einem anderen Landesteil. Viele sind Waisen ( Kenia zählt bislang 700.000 Aidswaisen). Gewalt und sexueller Missbrauch in der Familie sind häufige Ursachen für die Flucht der Kinder auf die Straße. Zusätzlich nötigt die große Armut in den Familien die jungen Menschen dazu, für ihr eigenes Überleben zu sorgen. Die Situation der Straßenkinder spiegelt die wirtschaftliche Misere wider, in der sich Kenia befindet.
Das Leben auf der Straße birgt viele Risiken. So sind ein vermehrter Drogenkonsum und sexueller Missbrauch zu beobachten. Insbesondere Mädchen sind sehr gefährdet, das Risiko der Prostitution ist hoch und Teenagerschwangerschaften oder einer Infektion mit sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV oft die Folge.
Die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Straßenkindern ist sehr abwertend. Auch wenn bei vielen Kindern der Wille besteht, die Schule zu besuchen, sind schulische Einrichtungen oft wenig bereit, sie aufzunehmen. Dadurch haben die Kinder keinen ausreichenden Zugang zu Bildung und finden keinen Ausweg aus dem Leben auf der Straße.

Gemäß Artikel 20 der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder, die vorübergehend oder dauernd aus ihrer familiären Umgebung herausgelöst werden oder denen der Verbleib in dieser Umgebung im eigenen Interesse nicht gestattet werden kann, Anspruch auf besonderen Schutz und Beistand des Staates. Die Vertragsstaaten haben nach Maßgabe ihres innerstaatlichen Rechts andere Formen der Betreuung eines solchen Kindes sicherzustellen. Als andere Form der Betreuung kommt unter anderem die Aufnahme in eine Pflegefamilie, die Adoption oder, falls erforderlich, die Unterbringung in einer geeigneten Kinderbetreuungseinrichtung in Betracht.
Für die Hilfsorganisation Brot für die Welt habe ich einige Strassenkinder für eine Woche begleitet. Zunächst war es schwierig, das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen zu gewinnen. Später durfte ich dann sogar mit in die Kanalisation von Kisumu, dem letzten Rückzugsgebiet der Kinder. Hier sind sie vor übergriffigen Polizisten sicher.

 

Reportagefotografie und Fotojournalismus

Seit über 30 Jahren fotografieren wir Reportagen für Zeitschriften und Magazine, für Organisationen und Firmen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Inhalte unserer Fotos. Der soziale Aspekt unserer Arbeit steht für uns dabei immer im Mittelpunkt. Es geht uns in unserer Reportagefotografie immer um die Menschen, um ihre Bedürfnisse und Herausforderungen, ihre Stärken und Erfolge. Durch unsere Reportagen wollen wir gesellschaftliche Zusammenhänge aufzeigen und den Menschen in seiner Umwelt darstellen.

Siehe auch:
Brot für die Welt






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